© Architektur: einszueins Architektur , Foto: Purple & Grey GmbH

Es ist ja nicht alltäglich, dass sich ein Architekt selbst als Initiator eines Bauprojekts engagiert. Bei Gleis 21 war das so. Ende 2014 hatten Architekt Markus Zilker und der Prozessbegleiter Gernot Tscherteu von realitylab die Idee, am Areal des ehemaligen Südbahnhofs ein Wohnprojekt zu initiieren. Sie nannten es Gleis 21, sozusagen ein neues Gleis, ein neuer Weg.
Im März 2015 gründete sich eine Baugruppe. Der Anspruch war hoch: die Organisation sollte soziokratisch sein, das Gemeinschaftliche wichtiger als das Individuelle, und Solidarität - etwa mit Asylberechtigten - auch baulich zum Ausdruck gebracht werden. Zudem sollte mit einem Bistro und einem großen multifunktionalen Kulturraum eine Erdgeschoßzone geschaffen werden, die dazu beiträgt, das Grätzel zu beleben. Eine Medienwerkstatt wiederum soll der „elektronischen und analogen Weiterbildung“ dienen.

Die Baugruppe gewann mit ihrem Konzept den Wettbewerb um ein Grundstück am Helmut-Zilk-Park. Das Grundstück wurde erworben. In der Folge wurde gemeinsam mit einszueins Architektur der Entwurf für das Wohnhaus erarbeitet. Die Baugruppe begleitete den gesamten Planungsprozess und besaß das Mitspracherecht, Entscheidungen für technische und gestalterische Details - etwa für Grundrisse, Oberflächen und verwendete Materialien - zu treffen. Das Ergebnis waren Lösungen, die weitestgehend auf die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer eingingen und dennoch genug Offenheit für die Nachnutzung durch eine andere Partei ließen.



Mit der gemeinnützigen „Schwarzatal“ wurde ein Bauträger gefunden, der sich auf diese unkonventionelle Konstellation und den ebenso unkonventionellen Prozess einließ. Im November 2017 erfolgte der Spatenstich und im Juni 2019 schließlich die Übergabe an die neuen Eigentümer. Heute leben 48 Erwachsene und 25 Kinder im GLEIS 21.

So spannend wie die Geschichte der Genesis des Projekts und des Entstehungsprozesses ist auch die Bauweise des Wohnhauses. Der Holz-Hybridbau entspricht nicht nur höchsten Ansprüchen an das nachhaltige Bauen, sondern ist wegweisend dafür, wie ein maximaler Vorfertigungsgrad die Grundlage für einen raschen und reibungslosen Bauablauf gewährleisten kann.
Ein in jeder Hinsicht spannendes Projekt. Schauen Sie sich das an!

Programm:

17:00    Begrüßung
Mag. Hans Staudinger, Überbau Akademie

17:05    Impulsvorträge:
  • Die Genesis von Gleis 21 – Impuls, Anspruch und Wirklichkeit
    Michael Kerbler, Obmann Verein Wohnprojekt Gleis 21
  • Von der Vision zum gebauten Raum
    Arch. Dipl.-Ing. Markus Zilker, einszueins Architektur
    Dipl.-Ing. Annegret Haider, einszueins Architektur
  • Zusammenarbeit Bauträger mit Baugründer
    Arch. Dipl.-Ing. Senka Nikolic, Schwarzatal Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH
  • Holz-Hybridbauweise: Nachhaltig, intelligent und effizient bauen
    Ing. Christof Weissenseer, Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
  • Von der Baustelle zur Zusammen-Bau-Stelle - Chancen der Vorfertigung
    Dipl.-Ing. Sebastian Knoflach und Dipl.-Ing. Dieter Uhrig, MMK Holz-Beton-Fertigteile GmbH
18:30    Führung durch das Gebäude

19:15    Get-Together - Drinks und kleiner Imbiss


Den Folder zum On-Stage-Seminar können Sie hier downloaden.


Teilnahmegebühr
Die Teilnahme am On-Stage-Seminar ist kostenlos.
Die Anzahl der Plätze ist limitiert. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich gleich hier online (grüner Button oben), oder per Email an akademie@ueberbau.at an.


in Kooperation mit:
proHolz Austria

mit freundlicher Unterstützung von:
MMK Holz-Beton-Fertigteile GmbH
Schwarzatal Gemeinn. Wohnungs- u. Siedlungsanlagen GmbH
Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
F&S Holz- und Innenausbau GmbH
Hrachowina Fenster und Türen