Die Fortbildungsreihe für MediatorInnen "Der Aha-Effekt" findet einmal jährlich am Attersee/OÖ mit wechselnden Schwerpunktthemen statt. Zentrales Ziel der Reihe ist es, dass die Teilnehmenden ihre bereits erworbenen kommunikativen und mediativen Kompetenzen vertiefen und weiter ausbauen, um sie gewinnbringend und erfolgreich in zahlreichen alltäglichen Situationen im Arbeitsalltag einsetzen zu können.
Schwerpunktthema 2022:
"Das große WIE in der Kommunikation"
In nahezu allen kommunikativen Situationen – und insbesondere in als herausfordernd wahrgenommenen – findet die Auseinandersetzung immer auf zwei Ebenen statt: auf der inhaltlichen Ebene des WAS („Was ist zu besprechen, was ist zu regeln, was ist zu klären?“) und auf der Verfahrensebene des WIE („Wie möchten die Beteiligten miteinander umgehen bzw. arbeiten?“). Die WAS-Ebene beschäftigt sich mit dem konkreten Gesprächs- oder Konfliktgegenstand, die WIE-Ebene konzentriert sich darauf, wie das Gespräch bzw. die Auseinandersetzung betrieben wird und wie die jeweiligen Beteiligten miteinander umgehen.
In unseren Kulturkreisen springen wir zumeist beim Auftauchen eines zu klärenden Themas sofort auf in die inhaltliche Ebene, um eine passende Lösung zu finden. Die WIE-Ebene wird dabei zumeist vernachlässigt oder bewusst beiseitegeschoben mit der Begründung, dass dafür nicht ausreichend Zeit sei oder keine Notwendigkeit gesehen würde. Fast im paradoxen Widerspruch dazu sind wir allerdings besonders empfindlich und sensitiv auf der WIE-Ebene. Wenn wir Personen bitten, sich an zurückliegende Situationen zu erinnern, in denen sie besonders verärgert auf ihre jeweiligen Gesprächspartner*innen waren und sie dann fragen, ob das eher an dem inhaltlichen Gesprächsthema lag oder an der Art und Weise wie sie den Umgang mit ihnen wahrgenommen haben, lauten die Antworten fast immer: letzteres.
Die Klärung dessen, wie die Beteiligten miteinander umgehen und arbeiten möchten, spielt sowohl in kleinen kommunikativen Begegnungen als auch in Mediationen und mediativ angelegten Gestaltungs- und Veränderungsprozessen insbesondere zu Beginn eine zentrale Rolle, um damit die Basis für eine konstruktive und kooperative Bearbeitung aller WAS-Themen zu schaffen.
In allen anspruchsvollen Kommunikations- und Konfliktregelungsprozessen – sei es im Rahmen einer Mediation, beim Gestalten der Zusammenarbeit in einem Büro-Team oder in einem Bau-Projekt oder bei Veränderungsprozessen in einem Unternehmen – wird es hinsichtlich der kontruktiven weiteren Entwicklung sehr hilfreich sein, zunächst mit allen Beteiligten interessenorientiert ein Arbeitsbündnis zu entwickeln, welches den Umgang und die Art und Weise des Miteinanders regelt. Die präzise Herausarbeitung von Interessen und Bedürfnissen auf der WIE- Ebene stellt oft eine unabdingbare Voraussetzung für eine konstruktive (Konflikt-)Bearbeitung der inhaltlichen Themen dar und fördert zudem die Erkenntnis der Beteiligten, dass sie für die Regelung ihrer jeweiligen Situation bzw. ihres Konfliktes selbst verantwortlich sind.
So wird ein zentraler Aspekt des gemeinsamen Übens in diesem Aha-Effekt sein, wie ein solches Arbeitsbündnis erstellt und präzise formuliert wird. Dabei werden intensiv Interessen und Bedürfnisse auf der WIE-Ebene herauszuarbeiten sein. In diesem Kontext wird auch ein Blick auf die Anmoderation des Einstiegs in das WIE zu richten sein, damit die Beteiligten diesen Schritt und seine Notwendigkeit nachvollziehen können.
Auch im weiteren Verlauf einer Mediation oder eines Kommunikationsprozesses spielen die beiden Ebenen WIE und WAS eine gleichberechtigt wichtige Rolle, wenn auch nicht immer in der gleichen Intensität. Eine häufige Ursache für Konflikte und ein nachhaltiges Aneinander-vorbei-reden liegt genau darin begründet, dass die jeweiligen Gesprächs-partner*innen nicht auf der gleichen Ebene kommunizieren. Im Seminar werden wir uns einige Beispiele aus der Praxis anschauen und Optionen entwickeln, wie mit solchen Situationen erfolgreich umgegangen werden kann. Das Seminar konzentriert sich auf jene Themenfelder und Gesprächssituationen, die von den Teilnehmenden in ihrem (Arbeits-) Alltag erlebt werden, und die sie gerne genauer beleuchten möchten, um neue kommunikative Handlungsoptionen zu entwickeln. Die Teilnehmenden erweitern somit ihre kommunikativen Kompetenzen und gewinnen eine (noch) größere Sicherheit beim Umgang mit dem WIE, zum Beispiel um
Das Seminar soll die Teilnehmenden in die Lage versetzen, die vertieften und ausgebauten kommunikativen Kompetenzen in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld erfolgreich zu nutzen und die vermittelten und erlernten Methoden und Techniken effektiv und effizient einzusetzen.
Seminarzeiten
Donnerstag 10:00 - 18:30 Uhr, Freitag 9:00 – 17:00 Uhr
Seminarort: Seminarhotel Oberndorfer, direkt am Attersee gelegen!
Den Folder zum Seminar mit Anmeldeformular können Sie hier downloaden!
Teilnahmegebühr
€ 890,- zzgl. 20% USt.
beinhaltet die Teilnahmegebühr am Seminar, Seminarunterlagen und Pausenverpflegungen (inklusive Mittagessen) an beiden Tagen
Bitte beachten Sie, dass dieses Seminar vom Mehrbucherrabatt ausgenommen ist.
Anmeldung
Bitte senden Sie uns das ausgefüllte Anmeldeformular an akademie@ueberbau.at zu.
Wir haben ein Kontingent an Einzelzimmern mit Frühstück im Seminarhotel Oberndorfer reserviert. Bitte buchen Sie Ihr Zimmer bei Ihrer Anmeldung bei uns gleich mit (siehe Anmeldeformular).
Anmeldeschluss: 10. Mai 2022
Storno:
Der kostenfreie Widerruf Ihrer Bestellung ist bis einschließlich 10. Mai 2022 möglich. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bei späterem Rücktritt sowie ohne schriftliche Abmeldung 100% der Teilnahmegebühr als Stornogebühr verrechnen. Die Stornogebühr entfällt bei Nennung und Teilnahme eines Ersatzteilnehmers. Bitte beachten Sie, dass wir Abmeldungen nur schriftlich annehmen können.
Information
Tel. 01/934 66 59, akademie@ueberbau.at